Biomasseverordnung
Vorschriften in Nachbarländern
Derzeit gibt es in der Schweiz noch keine Biomasseverordnung, wie Sie sie aus Deutschland kennen. Dort sind die Klimaziele in einem entsprechenden Gesetz verankert. Es wäre natürlich auch vorteilhaft für die Schweiz, derartige Vorschriften zu erlassen und somit den Ausbau der Bioenergie zu fördern. In der BiomasseV Deutschland ist beispielweise festgeschrieben, wie hoch der Anteil der Rohstoffe an der Energieerzeugung sein soll. Die damit verbundenen Klimaziele wurden abgesteckt und es kann nachvollzogen werden, inwieweit sie erfüllt wurden. Das Gesetz beschreibt präzise, welche Energieträger als Biomasse geeignet sind.
Für die Biomasse Schweiz wäre es günstig, eine ähnliche Verordnung zu erlassen. So wird genau definiert, welche Energieträger der Biomasse zuzurechnen sind und wie hoch ihr Anteil in der Zukunft sein soll.
Die Definition von Biomasse
Was ist Biomasse eigentlich? Das ist ganz klar geregelt. Laut der deutschen Biomasseverordnung handelt es sich Rohstoffe aus Pflanzen oder Pflanzenbestandteilen. Hinzu kommen Abfälle pflanzlicher und tierischer Herkunft, die in der Land-, Forst- und Fischwirtschaft anfallen.
Auch Nebenprodukte, die bei der Gewinnung von Bioenergie entstehen, werden wiederum als Biomasse gewertet. Treibsel, die bei der Gewässer- oder Uferpflege anfallen, gehören ebenfalls dazu. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. So werden fossile Rohstoffe oder Torf nicht zur Biomasse gezählt. Gemischte Abfälle aus Siedlungen gehören ebenfalls nicht zur Biomasse.
Verfahren, mit denen Strom entsprechend der Biomasseverordnung erzeugt wird
Nicht nur die Biomasse Definition spielt eine entscheidende Rolle. Auch die technischen Verfahren, mit denen aus Biomasse Energie gewonnen wird, sind in der Biomasseverordnung aufgezählt. So zählen Feuerungsanlagen dazu, wenn diese mit Dampf- oder Gasanlagen kombiniert sind. Dasselbe gilt auch für Verbrennungsmotoren.
Mit Energie aus Biomasse können auch Gasturbinen, Brennstoffzellenanlagen oder andere technische Verfahren genutzt werden. Dabei ist wichtig, dass der Klima- und Umweltschutz im Vordergrund steht. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. In beinahe allen Bereichen unseres täglichen Lebens kann Bioenergie zum Einsatz kommen und so einen klimaneutralen Beitrag leisten.
Umweltanforderungen nach der Biomasseverordnung
Die BiomasseV gibt aber nicht nur Auskunft, welche Rohstoffe genutzt und welche Technologien eingesetzt werden können. Alles steht unter der Prämisse des Umweltschutzes. Damit Schäden und Umweltverschmutzung vermieden werden sowie eine vorsorgliche Gefahrenabwehr für die Allgemeinheit gewährleistet ist, wird die Verordnung unter öffentliches Recht gestellt. Behörden prüfen also, inwiefern diese Aspekte eingehalten werden und ergreifen gegebenenfalls Maßnahmen, wenn dem nicht so sein sollte.
In puncto Bioenergie besitzt die Schweiz ein unglaublich großes Potential. Besonders im Bereich Energieholz besteht Nachholbedarf, denn es wird nur teilweise genutzt. Vorschriften, die der Biomasseverordnung aus Deutschland entsprächen, könnten dazu führen, dass die Schweiz ihre Möglichkeiten weiter ausbaut und nutzt. Auch Subventionen für den Einsatz von Biomasse würden die Nachfrage und somit den Klimaschutz fördern.